Nach einem regnerischen Morgen, gestärkt mit Baguette und Croissant, ging es nach Toul, das mit Nantes heute ein Bistum bildet. Toul selbs war enttäuschend. Die Kathedrale Saint Étienne, Mittelpunkt des alten Bistums Toul von Mitte 400 bis zu seiner Aufhebung 1801. Die Kathedrale selbst macht einen teils bedauernswerten Eindruck. Das Mittelschiff ist restauriert. Aber an der Fassade fehlen die Figuren - Zeichen der französischen Revolution - Büsche und Bäume wachsen an den Mauervorsprüngen und am Dach. Das Innere zweigeteilt. Der Putz fällt in den Seitenschiffen von der Decke, die ehemaligen Nischen der Seitenaltäre sind verkommen. Als Gipfel läßt man Hintergrundmusik laufen - hier war es ein Teil eines Bach Oratoriums. Ich konnte es nicht lassen, meine Meinung zu diesem “Touristen erwarten es” Stück bei der Aufsicht los zu werden.
Auf der Suche nach dem Stadtzentrum, das ich in der Nähe der Kathedrale vermutete, ging ich wie selbstverständlich in die entgegengesetzte Richtung. Allerdings war dieser Spaziergang durch die mittellterlichen Straßen von Toul interessant. Aufgehübschte, uralte Häuser - man hätte es lieber sein lassen. Die Straßen eher Gassen. Es ist eine mittelalterliche Stadt in ihren alten Stadtmauern. Alles klein, teilweise recht schön.
Ein netter Franzosen-Türke zeigte mir dann die richtige Richtung. Endlich am “Place ronde” angekommen, gönnte ich mir einen Café-Crême für 1,70€.
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